Stöckheim
Stöckheim – Informationen zum Orgelneubau
Konzeption
Die nach Osten ausgerichtete Kirche hat gegenüber dem Altar eine Empore, die die gesamte Kirchenschiffbreite überspannt. Der Zugang erfolgt vom Kirchturm, der eine zur Empore geöffnete Nische hat.
Der gebündelte Klangaustritt vom Standort in der Turmnische schafft größere Verschmelzung der einzelnen Register, die größere Anzahl von Grundstimmen gibt dem Klang Fundament und Grundtönigkeit, und durch den Jalousieschweller ist eine Lautstärkenanpassung möglich. Zudem wird der Spieltisch so konstruiert, dass die Musiker mit Blickrichtung zum Altar sitzen und so gottesdienstliches Geschehen oder Ensemblemusik auf der Empore bestens verfolgen können.
Folgende Disposition ist realisiert worden:
Manual I C-g3 | Manual II C-g3 | Pedal C-f1 |
---|---|---|
Prinzipal 8’ | Subbass 16’ | |
Offenflöte 8’ WS | Offenflöte 8’ | Fagott 8’ |
Salicional 8’ WS | Salicional 8’ | |
Oktave 4’ | Schwebung 8’ | |
Nasard 2 2/3’ | Flöte 4’ | |
Oktave 2’ WS | Oktave 2’ | |
Terz 1 3/5’ WS | Ter z1 3/5’ | |
Mixtur II-III | Spitzquinte 1 3/5’ |
Koppel II – I Koppel I - P
Koppel II – P
Tremulant für beide Manuale
Zimbelstern
Das Pfeifenwerk besteht zu etwa 40% aus Material der Vorgängerorgel. Dies schaffte in gewissem Maße eine finanzielle Vergünstigung und erweist dem bestehenden Instrument eine gewisse Wertschätzung. Alles übrige benötigte Pfeifenmaterial wurde entweder in unserer Werkstatt (Holzpfeifen) oder in einem regionalen Spezialbetrieb maßgenau und zweckbezogen angefertigt.
Windladen, Trakturen und Spieltisch sowie Gehäuse und Ständerwerk wurden in Massivholzbauweise in traditioneller Handwerkskunst und unter Verwendung bestens geeigneter bewährter Werkstoffe gefertigt.
Die Winderzeugung (Gebläse und Hauptbalg) fand in geschlossenem Podest auf der Empore Platz und kann so keinerlei störende Geräuschbildung mit sich bringen.
Die Aufstellung des Pfeifenwerks auf drei Windladen (eine für Manual I+II Bass bis f°, eine für Manual I+II Diskant ab fs°, eine für das Pedal) ermöglicht kurze Trakturwege und ausreichend Zugang für Revision und Stimmung der Orgel.
Die Registeranstellung erfolgt mittels Schleifenzugmagneten, die mit Leuchtdrucktastern im Spieltisch betätigt werden. Dies ermöglicht den unkomplizierten Anschluss einer elektronischen Setzeranlage zur Programmierung von Registerkombinationen. Die Ansteuerung des Jalousieschwellers erfolgt ebenfalls elektronisch, angesteuert mit Schwelltritt im Spieltisch; hier wäre zusätzlich auch eine Drehpotisteuerung möglich.
Die Konzeption der Orgel sieht keine klingenden Pfeifen außerhalb des Schwellkastens vor, so dass die sichtbaren Prospektpfeifen stumm ausgeführt werden. Dies hat den Vorteil, dass in der Prospektgestaltung wenig Rücksicht auf Klangparameter genommen werden muss. Zudem hat eine etwaige Deformierung der leicht zugänglichen Pfeifen keinen Einfluss auf das Klangbild.
Mit dieser Konzeption erhält die Kirche eine Orgel, mit welcher eine erhebliche Fülle von Klangfarben und –schattierungen gestaltet werden kann, die eine angemessene Darstellung von klassischer und romantischer Orgelliteratur zulässt und bestens zur Gemeindebegleitung unterschiedlichster Teilnehmerzahl geeignet ist. In dieser Ausgewogenheit von Grund- und Melodiestimmen auf geringem Platz stellt diese Orgel ein absolutes Novum und bislang nicht erlebbares Highlight unter den Orgeln der Vorstadt- und Dorfkirchen in der Region dar.