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15.11.2024 Kategorie: Propstei

Mehr Überblick für künftige Konfirmanden

Eine neue Homepage soll Orientierung über unterschiedliche Modelle und gemeindliche Anbieter verschaffen

Freizeiten in den Alpen oder am Meer, Blockseminare, wöchentlicher Unterricht – die Angebote bei der Konfirmandenarbeit sind immens und nicht einfach zu überblicken. Das soll spätestens im nächsten Frühjahr anders werden: Dann wird eine neue Homepage der Propstei Braunschweig allen eine bessere Orientierung über die verschiedenen Modelle und gemeindlichen Anbieter ermöglichen. „Wir wollen eine Offensive starten“, sagt Dietmar Schmidt-Pultke, Mitglied der Arbeitsgruppe Konfirmandenunterricht im Pfarrkonvent. Denn die Konfirmation ist in den Familien längst nicht mehr selbstverständlich, darüber hinaus lassen sich viele Jugendliche nicht mehr in der eigenen Gemeinde konfirmieren. Sie wählen stattdessen die Gruppe, die ihren zeitlichen Vorstellungen entspricht und die von Freunden besucht wird.

Auch der Rückgang an Kirchenmitgliedern, an Pfarrern und Pfarrerinnen erfordert ein Umdenken. „Wir müssen uns mehr vernetzen, die Gemeinden müssen sich öffnen und stärker zusammenarbeiten“, ist der Pfarrer überzeugt. „Es wird künftig nicht mehr in jeder Gemeinde Konfirmandenunterricht geben.“ Dieser Schritt „raus aus dem gemeindlichen Denken“ gefalle allerdings nicht allen.

Die meisten Gemeinden haben sich mittlerweile vom traditionellen wöchentlichen Konfirmandenunterricht verabschiedet, der nach zwei Jahren mit der Konfirmation endet. Der Trend geht zur einjährigen Konfirmandenarbeit mit komprimierten Angeboten: etwa einer mehrtägigen „Konfiflotte“ auf dem niederländischen Ijsselmeer, dem Konfirmandenferienseminar in Südtirol oder einem Langzeitseminar auf Spiekeroog zum Thema „Perlen des Glaubens“. Erlebnispädagogische Angebote spielen dabei stets eine Rolle. „Die Jugendlichen erfahren die Gemeinschaft, sie probieren sich aus und reflektieren das Erlebte mit einem Bibeltext“, sagt Schmidt-Pultke. Andachten und viele Lieder – oft zur Gitarre - schaffen eine Verbindung zum Glauben und dank der gemachten Erfahrungen wird auch die Sprachfähigkeit geschult. „Ich bin überzeugt, dass Lernen im Glauben gemeinsames Lernen ist und nicht Dozieren“, so der Pfarrer. „Wissen ist nicht der Kerninhalt.“

Unverzichtbar bei erlebnispädagogischen Angeboten sind ehrenamtliche Teamer, Jugendliche, die Gruppen leiten und bei den Freizeiten dabei sind. Für Interessenten im Alter zwischen 14 und 16 Jahren bietet der Evangelische Stadtjugenddienst von Freitag, 22. November, bis Sonntag, 24. November, ein Schnupperwochenende an. Hier erfahren sie etwas über die Aufgaben von Teamern, welche Rolle diese innehaben, wie sie Andachten gestalten und vieles mehr. Anmeldungen sind möglich unter 0531-49017 oder per Mail an ev-jugend.braunschweig@lk-bs.de. Schon im nächsten Frühjahr können die Jugendlichen ihre Juleica-Ausbildung absolvieren und dann die erlebnispädagogischen Angebote in der Konfirmandenarbeit aktiv mitgestalten. 

Konfiarbeit einmal anders: Eine Gruppe vom Pfarrverband Braunschweig-West bei einer Graffittiaktion mit Künstler Christian Grams am Westbahnhof. Foto: Jakob Timmermann

Beitrag von Rosemarie Garbe, freie Journalistin