Als der Herrgott seinen Sohn nach Hause rief, war das Treffen auf dem Ölberg überraschend kurz. „Bin dann mal weg", könnte Jesus gesagt haben, bevor er vor den Augen seiner verdutzten Jünger auf und davon stieg – der erste Mensch, der ohne Fluggerät abhob.
Die Jünger schauten noch lange gen Himmel, wohl in der Hoffnung auf eine Zugabe. Stattdessen erschienen zwei Engel: „Was schaut ihr nach oben? Er kommt wieder. Irgendwann." Mit anderen Worten: Nun ist es an euch.
Diese himmlische Geschichte, die wir am 29. Mai feiern, erinnert unter anderem daran, dass wir zwischen mindestens zwei Welten leben – die Füße auf der Erde, die Herzen in die Höhe. Menschenwelt und Gotteswelt.
Mit dem Ende seiner 40-tägigen Nachspielzeit schickt Jesus nun seine Mannschaft aufs Feld. Und seit er „dann mal weg“ ist, gibt es eigentlich alles, was es eben so gibt im Team Kirche: Aufstieg, Abstieg, Sieg und Niederlage. Jubel und blaue Flecken.
Ach, Fans und Zuschauer gibt es natürlich auch.
Ob es Engel gibt, die sich mit Bollerwagen und himmlischem Tropfen aufmachen an den Rand der Galaxis, um eines unserer Spiele zu sehen?
Die Bibel legt so etwas nahe, wenn es im Hebräerbrief heißt: Weil wir eine solche Wolke von himmlischen Zeugen um uns haben, lasst uns alles ablegen, was uns beschwert, und die Sünde, die uns umstrickt. Lasst uns laufen mit Geduld und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens.
Also Team Kirche: Guten Mutes weiterspielen in dem Glauben, dass wir Teil einer Geschichte sind, die weit über unser Spielfeld hinausreicht und deren Finale schon geschrieben steht.
