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28.05.2025 Kategorie: Propstei

„Menschen werden sich neu begegnen“

Stv. Propst Thomas Vogt sieht Fusion von Gemeinden optimistisch entgegen

Pfarrer Thomas Vogt ist neuer stellvertretender Propst in Braunschweig. Er tritt die Nachfolge von Peter Kapp (ehemals St. Andreas) an und wird am Sonntag, 24. August, um 15 Uhr in der St. Martini-Kirche feierlich vom stellvertretenden Landesbischof Thomas Hofer in sein neues Amt eingeführt. „Ich habe mich für die Kandidatur entschieden, weil ich im evangelischen Braunschweig so viele Menschen erlebe, die auf liebenswürdige und überzeugende Weise ihren Glauben vertreten“, sagt Vogt.

Der 58-Jährige ist vor mehr als drei Jahren mit seiner Frau Kerstin Vogt, der Direktorin des Theologischen Zentrums, und den beiden Töchtern von Kassel nach Braunschweig gezogen. In St. Johannis ist er als Pfarrer tätig und schätzt das lebendige Gemeindeleben mit verschiedenen Schwerpunkten sowie die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Generationen und Menschen, mit Älteren, mit Kindern und Jugendlichen, mit Chorsängern und Flötistinnen. „Ich mache alles gern“, sagt Vogt, „deshalb bin ich auch Gemeindepfarrer geworden und habe kein Sonderamt angestrebt.“

Nach einem Studium der evangelischen Theologie in Mainz, Göttingen und München hatte der ausgebildete PR-Referent und systemische Berater Pfarrstellen in Hessen inne und war als Auslandspfarrer im italienischen Verona-Gardone. Im Kirchenkreis Kaufungen, vor den Toren Kassels, war Vogt stellvertretender Dekan und hat als Pfarrer die Fusion aus ehemals fünf Kirchengemeinden mit 10.000 Mitgliedern begleitet.

Die Entwicklung von Strategien für die künftige kirchliche Arbeit in der Stadt Braunschweig wird auch zu seinen Aufgaben als stellvertretender Propst gehören. Vogt sieht dieser Herausforderung „absolut optimistisch“ entgegen, denn „die evangelische Kirche in Braunschweig hat ein ungeheures Potential und ein riesiges Angebotsportfolio.“

Seiner Einschätzung kann die Kirche durch einen Organisationswechsel zu deutlich größeren Einheiten mit dem Ziel einer intensiveren Zusammenarbeit im evangelischen Braunschweig nur gewinnen, „weil wir noch einmal auf null gehen und schauen, wofür wir uns einsetzen wollen, wofür unser Herz schlägt und was die Menschen vor Ort tatsächlich brauchen.“ Bei der Umsetzung einer angebotsorientierten Kirche wird es jedoch auch Abstriche geben müssen. „Nicht in jeder Kirche muss sonntags um 10 Uhr ein Gottesdienst sein“, so Vogt.

Er erwartet, dass die angestrebte Fusion von Gemeinden viele positive Effekte haben könnte: „Menschen werden sich neu begegnen.“ Wichtig ist dem Pfarrer, dass der hohe Anteil an Ehrenamtlichen, die sich in der Kirche engagieren, erhalten bleibt. Begegnungen von Haupt- und Ehrenamtlichen müssen seiner Meinung nach auf Augenhöhe stattfinden, darüber hinaus sollten Ehrenamtliche die Möglichkeit haben, Dinge mit zu entscheiden: „Dann funktionieren Gemeinden ziemlich gut.“