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06.03.2023 Kategorie: Propstei

Morten Hennebichler

Morten Hennebichler absolviert ein Vikariat in Melverode und im Heidberg

Die Freude an Gottesdiensten ist geblieben

Seelsorgerlich handeln, Gottesdienste feiern, neue Projekte entwickeln – wenn Morten Hennebichler über sein Vikariat im Pfarrverband Braunschweig-Süd spricht, fallen ihm viele Dinge ein, die ihm Spaß machen. Doch besonders interessiert ihn der Zukunftsprozess der Landeskirche, bei dem Haupt- und Ehrenamtliche Ideen diskutieren, wie sie auf die Herausforderungen der kommenden Jahre reagieren können, auf den Rückgang an Mitgliedern und Kirchensteuern sowie auf das nachlassende Interesse an Gottesdiensten. „Dabei geht es schließlich auch um die Frage, wie meine Generation künftig arbeiten wird“, sagt der 29-jährige, der derzeit vor allem in den lutherischen Gemeinden in Melverode und im Heidberg tätig ist.

Doch während viele andere die düsteren Aussichten der Kirche beklagen, sieht Morten Hennebichler auch Chancen: „Der Zukunftsprozess schafft Raum, um Kirche neu zu leben. Er bietet die Möglichkeit, sich von alten Strukturen freizumachen.“ Dabei sei viel Kreativität gefragt. Der junge Vikar engagiert sich in der Arbeitsgruppe „Multiprofessionelle Teams“, in der eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe von Pfarrerinnen und Pfarrern mit anderen Berufsgruppen diskutiert wird. Beispielsweise könne ein Geistlicher Freiräume bekommen, wenn sich ein Profi um den Schriftverkehr kümmere und ein anderer ums Gebäudemanagement. „Die Pfarrpersonen können sich dann auf ihre Kernaufgaben konzentrieren“, ist Hennebichler überzeugt.

Allerdings wird die Gemeinde der Zukunft seiner Einschätzung nach nicht mehr am Ortschild enden, sondern ihre Grenzen werden sehr viel flexibler sein. Pfarrerinnen und Pfarrer werden weniger an Ortsgemeinden gebunden sein.

Und was hat den Anstoß zum Theologie-Studium gegeben? Morten Hennebichler lacht: „Ich gehörte zu den wenigen, die auch nach der Konfirmation noch Spaß an Gottesdienst-Besuchen hatten.“ Außerdem habe er an der IGS Franzsches Feld einen „superguten katholischen Religionslehrer“ gehabt. Nach einem Freiwilligendienst bei der Stadt hat er das aufwendige Theologiestudium in Göttingen und im dänischen Aarhus absolviert und die alten Sprachen Hebräisch, Altgriechisch und Latein gepaukt. „Das Studium war toll und sehr vielseitig“, erinnert er sich. „Und es ging um alle existentiellen Fragen des Lebens.“

Im Pfarrverband Braunschweiger Süden hat er jetzt die Chance, das Gelernte anzuwenden und sich zu erproben. Dabei freut er sich, dass er dort so offen empfangen wurde: „Die Gemeinden haben mich vertrauensvoll aufgenommen und geben mir auch immer wieder ein Feedback.“ Gern würde er nach dem Vikariat ein weiteres Jahr in Dänemark tätig sein, bevor der Probedienst beginnt. Als größte Herausforderung bei einer künftigen Pfarrstelle sieht er die Arbeitszeiten. Denn Pfarrerinnen und Pfarrer sind nach wie vor rund um die Uhr ansprechbar.

Einladung:

In der St. Thomas Kirche im Heidberg findet am Sonntag, 19. März, um 17 Uhr ein "Gospel Gala Abend" statt, Eintritt gegen Spende.

Morten Hennebichler in der mit mittelalterlichen Malereien geschmückten St. Nicolaikirche in Melverode, einer der ältesten Kirchen Braunschweigs. Foto: Landeskirche Braunschweig

Beitrag von Rosemarie Garbe