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15.04.2025 Kategorie: Propstei, Wort zum Sonntag

Wort zum Sonntag, 19.04.2025

Ostern durchbricht den ewigen Kreislauf des Lebens

Es brummt und summt. Es ist quirlig und ist bunt. Überall um uns herum ist gerade jetzt das Leben in der Natur deutlich wahrnehmbar. - Schaue ich auf die Obstbäume am Wegesrand, sehe ich in der sich entfaltenden Blütenpracht bereits die Fülle des Sommers und die Früchte des Herbstes.

Das Leben in der Natur ist geprägt von Phasen des Aufblühens und Phasen des Verwelkens, Zeiten, in denen das Geäst tot wirkt, in denen alles Lebendige sich ins Verborgene zurückgezogen hat. Aber dort, in den Samen und Knospen, bereitet es sich vor auf das Keimen, auf das Blühen und Fruchtbringen.

Im ewigen Kreislauf der Natur mag ich Sicherheit und Zuspruch finden, dass es weitergeht; zur Not auch weitergeht ohne mich.

Das Leben durchläuft in der Wiederkehr der Jahreszeiten den Rhythmus des Werdens und Vergehens. Aber ist dieser Kreislauf des Lebens in sich schon genug? Ist der Weg des ewigen Wandels schon das Ziel? Oder gibt es eine Zielperspektive, die darüber hinausweist? Gibt es die Hoffnung auf eine Vollendung? Die Hoffnung auf eine Welt, in der alles Schwere von uns genommen ist und Frieden und Gerechtigkeit sich küssen?

Für Christinnen und Christen ist seit dem ersten Osterfest alles anders. Mit Tod und Auferstehung Jesu Christi ist für uns der ewige Kreislauf des Lebens durchbrochen und die Perspektive in das Land der Verheißung weit geöffnet worden. Eine gänzlich neue Lebensfülle wird uns geschenkt, die nicht im irdischen Wandel des Lebens gefangen bleibt, sondern uns ewiges Leben in Aussicht stellt.

Was für eine hoffnungsvolle Perspektive, die schon im Hier und Jetzt alles ändern kann. Meine Schuld, mein Scheitern und Versagen werden von der Osterhoffnung her durchdrungen und gewandelt und ermöglichen mir, neu zu beginnen. Jede Begegnung, jedes Gespräch, jede kleine Freude des Alltags kann schon durchstrahlt und als Vorgeschmack einer Lebensfülle verstanden werden, die nicht enden wird.

Es brummt und summt. Es ist quirlig und bunt schon in dieser Welt. Wir können von der heute frühlingshaft aufblühenden Natur auf die Fülle des Sommers und die Früchte des Herbstes vorausblicken; und wir können aus unserem Leben und der Verheißung des Osterfestes vorausblicken auf die große Glaubenshoffnung des ewigen Lebens bei Gott, „wo unsere Tränen abgewischt sein werden, und der Tod nicht mehr sein wird, noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerz.“ Denn Gott spricht: „Siehe ich mache alles neu!“ (Vgl. Offenbarung 21, 4-5)

Frohe Ostern!