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04.06.2022 Kategorie: Propstei

Soziales Engagement

in einem fremden Land

Myra Dedekind und Jonna Schulze sind als Stipendiatinnen der Stiftung Ökumenisches Lernen in Tansania

Nach der Schule einfach mal etwas ganz anderes machen, ein neues Land und eine andere Kultur kennenlernen, fremde Menschen treffen und sich sozial engagieren: Für Myra Dedekind und Jonna Schulze ist dieser Traum wahr geworden. Vermittelt von der Stiftung Ökumenisches Lernen, leben die beiden für ein dreiviertel Jahr in Tansania, in der Region am Kilimandscharo. Die 19-Jährige Myra hilft in einem Internat im Englisch- und Gitarrenunterricht aus, die gleichaltrige Jonna in einem Waisenhaus. Jetzt ist in dem ostafrikanischen Land Winter, eine Zeit, die von heftigem Regen geprägt sein sollte. Doch bisher ist es besorgniserregend trocken. „Der Klimawandel ist deutlich zu spüren“, erzählen Myra und Jonna in einem Videogespräch.

Als sie im November ankamen, gehörten sie zu den ersten Freiwilligen, die nach Ausbruch der Corona-Pandemie nach Tansania entsandt wurden. Damals waren kaum weiße Touristen unterwegs. Täglich sprachen Einheimische die beiden an, um ihnen ein Tourismusunternehmen zu empfehlen oder ihnen etwas zu verkaufen. „Es war wirklich nervig“, erzählen sie. Doch mittlerweile wissen sie, wie sie sich auf der Straße verhalten müssen und es sind auch wieder mehr Touristen unterwegs. Stattdessen haben die beiden jungen Frauen mehr und mehr positive Erfahrungen gemacht: „Die Menschen sind offen und freundlich und wir wurden mehrmals zu kleinen und großen Festen in der Umgebung eingeladen.“

Mittlerweile haben Jonna und Myra viel vom Land gesehen: tropische Wälder, die exotische Insel Sansibar im indischen Ozean, sie haben eine Safari unternommen und dabei nicht in komfortablen Lodges, sondern in Zelten übernachtet. Bei offiziellen Einladungen haben sie den Bischof und andere Geistliche kennengelernt, sie haben Freiwillige getroffen, ein wenig Suaheli gelernt und das erstaunlich wenig gewürzte tansanische Essen gegessen. Und sie haben einen unüberlegten Umgang mit Müll kennengelernt. „Mitten im Dschungel, in einer Bananenplantage, wird hier Plastikmüll verbrannt“, hat Jonna beobachtet.

Während Jonna im Waisenhaus von früh bis spät zu tun hat und dort mit kleinen Kindern spielt, für die sonst niemand Zeit hat, genießt Myra den nachmittäglichen Freiraum nach dem Unterricht. „Ich male und koche, ich habe angefangen ein Buch zu schreiben und gelernt, Gitarre zu spielen“, erzählt sie. Für beide ist die Zeit in Tansania sehr wertvoll und doch freuen sie sich schon jetzt auf den kommenden Lebensabschnitt. „Ich habe gelernt selbstständig zu sein und mich besser kennengelernt“, sagt Jonna, die im Herbst ein Bauingenieur-Studium beginnt. Und Myra ergänzt: „Ich habe nicht nur einen Einblick in eine ganz andere Kultur bekommen, sondern auch gemerkt, dass es ganz cool ist, Lehrerin zu sein.“

Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen aller Schulformen können sich noch bis zum 16. Juni 2022 um ein Stipendium der Braunschweiger Stiftung Ökumenisches Lernen bewerben. Nähere Informationen finden sich auf der Website www.oekumenisches-lernen.de oder telefonisch unter 0531-842203.