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07.01.2024 Kategorie: Propstei, Wort zum Sonntag

Wort zum Sonntag, 06.01.2024

Welcher Stern zeigt uns den Weg?

Das neue Jahr liegt noch fast unberührt vor uns. Neue Vorsätze, neue Hoffnungen aber auch Fragen, nach den richtigen Entscheidungen, die in 2024 getroffen werden müssen, persönlich und auch politisch. Welchen Weg schlagen wir ein? In der Kirche feiern wir heute Epiphanias. Der Name kommt von dem griechischen Wort „epiphaneia – Erscheinung“. Er erinnert uns an die Erscheinung des HERRN und an die drei Weisen aus dem Morgenland, die dem Stern bis nach Bethlehem gefolgt sind, um das Christuskind zu finden.

Ich frage mich: Welcher Stern zeigt uns in 2024 den richtigen Weg? Am Silvesterabend haben wieder viele Sterne am Himmel geleuchtet. Wunderkerzen und Raketen färbten den Himmel bunt. Ein schönes Farbenspiel, aber eines, das angesichts der Klimakrise nicht nur Lächeln in die Gesichter zaubert. Mit den Überschwemmungen in der letzten Woche wird uns ins Bewusstsein gerufen, dass wir sorgsamer mit der Natur umgehen müssen. Viele sind schon auf dem Weg in ein bewussteres und klima-freundlicheres Leben, aber im Alltag verblasst der Klima-Stern oft wieder und wir verfallen in alte schlechte Gewohnheiten.

Ob im Umgang mit der Natur, im Blick auf den Frieden in dieser Welt oder auch im Umgang mit uns selbst; an Epiphanias erinnern wir uns daran, dass uns das Christuskind den richtigen Weg weisen will. Wir müssen nur danach suchen und dafür auch mal die gewohnten Pfade verlassen. Die Weisen aus dem Morgenland folgen dem Stern bis nach Bethlehem und erkennen: Der wahre König ist nicht im Palast zu finden, sondern im Stall, dort, wo ihn keiner erwartet, mitten unter uns. Wer inne hält und in sich hinein horcht wird merken – es gibt vielleicht nicht unbedingt den einen großen Stern, aber in unserem Alltag leuchten uns viele Sterne den Weg: In Menschen, die uns zur Seite stehen, in der Natur und in Erfahrungen, die durch Geschichten und Lieder an uns herangetragen werden. In einem bekannten Weihnachtslied von Alfred Hans Zoller heißt es: „Stern über Bethlehem, zeig uns den Weg, führ uns zur Krippe hin, zeig wo sie steht! Leuchte du uns voran, bis wir dort sind. Stern über Bethlehem, führ uns zum Kind!“ In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein frohes neues Jahr mit vielen hellen Momenten!

Abb.: freepik

Beitrag von Anne-Lisa Amoussou, Pfarrerin in der Ev.-luth. Kirchengemeinde Weststadt