Prof. Dr. Klaus Wengst (ehemals Evangelisch-theologische Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, jetzt Braunschweig) und Prof. Dr. Ulrike Kaiser (Institut für Evangelische Theologie und Religionspädagodik der TU Braunschweig)
Das Christentum ist nicht als Christentum zur Welt gekommen, sondern als Variante des jüdischen Glaubens. In seinem jüngsten Buch “Wie das Christentum entstand” hat Klaus Wengst diesen Grundgedanken seiner bisherigen Arbeiten historisch begründet und entfaltet. Im jüdisch-römischen Krieg 66-70 n.Chr. und den folgenden Jahren verortet er verschiedene “Bruchstellen” und mit ihnen auch eine zentrale religionsgeschichtliche Zäsur. In ihr hat sich die an den Messias Jesus glaubende Gemeinde verhängnisvoll vom Judentum getrennt. Das so entstehende Christentum wurde sofort antijüdisch. Ulrike Kaiser, selbst Dozentin u.a. für biblische Theologie, diskutiert mit Klaus Wengst über sein Buch.