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14.05.2022 Kategorie: Propstei

Projekt "Faire Gemeinde"

Nachhaltigkeit ist auch künftig ein Thema

Corona-Pandemie erschwert Projekt „Faire Gemeinde“

Müll trennen, Energie sparen, fair gehandelten Kaffee anbieten: Nachhaltigkeit ist auch künftig ein Thema

Der Start war vielsprechend, die Ziele ehrgeizig – doch dann kam die Corona-Pandemie und hat das Projekt „Faire Gemeinde“ erst einmal ins Stocken gebracht. Ziel des Vorhabens ist, dass sich möglichst viele Kirchengemeinden verpflichten, bewusst einzukaufen und Ressourcen zu schonen. Nach drei Jahren beendet Projektleiter Jakob Meyer im Sommer seine Teilzeitstelle mit einer gemischten Bilanz. Insgesamt haben sich sieben Kirchengemeinden und die Evangelische Ehe-, Lebens- und Krisenberatung zertifizieren lassen, weitere drei Gemeinden werden bis zum Herbst folgen. Das sind längst nicht so viele wie anfangs erhofft. „Ich hätte mir eine höhere Reichweite gewünscht“, sagt Meyer ganz offen. Doch die Gemeinden, die er erreicht habe, seien sehr erfolgreich: „Es ist toll, was die gemacht haben.“

Am einfachsten ist es für die Beteiligten, bei der Bewirtung von Gästen fair gehandelten Kaffee oder Tee anzubieten oder auf Ökostrom umzustellen. Anderenorts wurde überprüft, wie sich Energie sparen lässt, die meisten Gemeinden verwenden nur noch recyceltes Papier, vermeiden Müll und versuchen, den Verbrauch von Papier und Verpackungen weiter zu reduzieren. Bei der Auswahl des Blumenschmucks greifen viele verstärkt auf regionale und saisonale Ware zurück. Manche Gemeinden bewirtschaften ihre Grünflächen insekten- und umweltfreundlich, andere haben angefangen, Teile ihrer Gebäude energetisch zu sanieren oder behandeln das Thema Nachhaltigkeit im Konfirmandenunterricht. „Bei vielen sind wir mit unseren Anregungen und Ideen offene Türen eingelaufen“, sagt Meyer. „Sie wollten schon immer etwas in dieser Richtung machen.“

Die größte Schwierigkeit war für den Projektleiter, dass er wegen der Pandemie nur selten Präsenzveranstaltungen anbieten konnte, deren Inhalte er zuvor gemeinsam mit der Pädagogin Katharina Burkhardt entwickelt hatte. Digitale Veranstaltungen waren jedoch vor allem für ältere Teilnehmerinnen und Teilnehmer wenig attraktiv. So fehlten ausgebildete Multiplikatoren, die sich vor Ort für faire und ökologische Ziele stark machen konnten.

Angestoßen hat das Projekt „Faire Gemeinde“ die Landeskirche Braunschweig, es sollte in der Propstei Braunschweig beginnen und dann auf den ländlichen Raum ausstrahlen. Mit dem Weggang von Jakob Meyer ist es jedoch nicht beendet. Da es keinen direkten Nachfolger gibt, möchte Meyer eine Vernetzungs-Plattform auf den Weg bringen, mit deren Hilfe interessierte Gemeinde künftig selbstständig Kontakt halten. Ansprechpartner in der Landeskirche wird zunächst Dr. Christoph Kumitz-Brennecke sein, ein Mitglied der Umweltkammer, darüber hinaus wird die Evangelische Erwachsenenbildung Seminare zu dem Thema anbieten. So lassen sich hoffentlich weitere Gemeinden und Einrichtungen finden, die demnächst mit dem Zertifikat „Faire Gemeinde“ ausgezeichnet werden können.   

Infokasten

Wer sich für das Projekt „Faire Gemeinde“ interessiert, kann sich per Mail an folgende Adresse wenden fairegemeinde@lk-bs.de oder per Telefon an Projektleiter Jakob Meyer 0176-476 505 57.

Foto: privat

Leider eine Ausnahme: Projektleiter Jakob Meyer (links) bei einer der wenigen Präsensveranstaltungen zum Thema „Faire Gemeinde“.