Suche

Nachricht

09.07.2022 Kategorie: Propstei

Ein Posaunenchor ist gelebte Kirche

Sebastian Harras ist neuer Landesposaunenwart der Landeskirche Braunschweig

Für Sebastian Harras ist es ein Traumjob. Seit September vergangenen Jahres leitet er als Landesposaunenwart das Posaunenwerk der Landeskirche Braunschweig und ist damit für rund 1000 Bläserinnen und Bläser in 65 Posaunenchören zuständig. An diesem Samstag wird der 35-Jährige in der Wolfenbütteler St. Trinitatiskirche in einem Festgottesdienst von Landesbischof Dr. Christoph Meyns in sein neues Amt eingeführt. „Mich faszinieren an dieser Arbeit vor allem die Begegnungen und die Gemeinschaft mit den Menschen, die Musik und die Nähe zur Kirche“, sagt Harras. Diese Begeisterung möchte er auch bei anderen wecken und dafür sorgen, dass Menschen weiterhin Freude daran haben, miteinander zu musizieren: „Ein Posaunenchor ist gelebte Kirche.“ Dabei umfasst das Repertoire der Bläserinnen und Bläser nicht nur Choräle, Alte Musik und Barockmusik, sondern auch Weltliches, Jazz und Swing, Filmmusik oder auch mal Schlager. Vor allem Nachwuchsmusiker wie das Ensemble „Junges Blech“ spielen gern schnelle, rhythmusbetonte Stücke. 

Die Aufgaben des Landesposaunenwarts sind breit gefächert. „Ich muss alles im Blick haben“, schmunzelt Harras. Die Finanzen und die Verwaltung, die Zusammenarbeit mit den Kantoren, die Stiftung Posaunenwerk und die 65 Posaunenchöre. Schon jetzt ist er dabei, den Landesposaunentag vorzubereiten, der im Juni kommenden Jahres in Wolfenbüttel stattfindet. Beispielsweise wählt er hierfür geeignete Stücke aus und arrangiert sie für Bläserchöre neu. Außerdem leitet er den Bläserkreis der Landeskirche, begleitet Projekte wie das Ensemble „Junges Blech“, bietet Fortbildungen und Lehrgänge an. Neu ist dabei, dass dabei nicht nur die Gruppen miteinander üben, sondern einzelne in den Genuss einer individuellen Schulung am eigenen Instrument kommen. Das motiviert.

Ebenso wichtig ist die Förderung der Nachwuchsarbeit, die nicht nur Kinder und Jugendliche umfasst, auch Ältere sind willkommen. „Es kann jeder kommen, egal, ob er Noten lesen kann oder nicht“, sagt Harras. Interessenten können auf einen Fundus von mehr als 80 Instrumenten zurückgreifen, sich zum Ausprobieren eine Trompete oder eine Posaune leihen, eine Tuba oder ein Horn. 

Harras selbst hat mit acht Jahren in Pfullendorf (Baden-Württemberg) als Jungbläser begonnen, Posaune zu spielen. Nach einer Ausbildung zum Kirchenmusiker studierte er an der Musikhochschule in Mannheim und erwarb einen Bachelor of Music und einen Master of Music als Orchestermusiker auf der Bassposaune. Zwei Jahre lang war er Landesreferent für die Posaunenarbeit beim Evangelischen Jugendwerk in Württemberg, das war jedoch eine befristete Stelle. „In Braunschweig“, so erzählt Harras, „wurde ich mit offenen Armen empfangen. Hier gibt es Menschen, die für die Posaunenchöre brennen.“ Und sein Vorgänger Siegfried Markowis habe einen fruchtbaren Boden hinterlassen. Ein guter Start für den neuen Traumjob.