Wochenendkurse oder Ferienseminare, Konfitage, Blockunterricht oder wöchentliche Unterrichtsstunden – Jugendliche, die sich im nächsten Jahr konfirmieren lassen wollen, haben die Qual der Wahl. Nach wie vor beliebt sind die dreiwöchigen Ferienseminare im Ahrntal in Südtirol, die erstmals bereits 1967 stattgefunden haben. Auch Pfarrer Jens Paret (St. Johannes in Hondelage) und Pfarrerin Antje Tiemann (St. Johannis) sind große Verfechter dieses Modells. „Ich habe bisher nichts Besseres gefunden“, sagt Antje Tiemann. „Die Jugendlichen erleben in dieser Zeit eine besondere Form der Gemeinschaft und trauen sich, ihren Glauben zu leben.“ Die jugendlichen Teamer, die die Gruppen begleiten, dienen als Vorbilder und zeigen, wie sie sich in der Kirche engagieren.
Am 21. Juni fahren rund 400 Konfirmandinnen und Konfirmanden, Teamer und Pfarrer aus der ganzen braunschweigischen Landeskirche wieder für drei Wochen ins Ahrntal. In diesem Jahr mit Reisebussen. Motto des Konfirmanden-Ferienseminars: „Alles, was ihr tut, lasst geschehen in der Liebe.“ Dieses Motto wird die Teilnehmer während des gesamten Aufenthalts begleiten. „Ziel ist es, das biblische Wort mit der Lebenswirklichkeit der einzelnen in Verbindung zu bringen“, sagt Jens Paret. So könne der christlichen Glauben Lebenshilfe sein und Orientierung geben.
Andachten, Gottesdienste, kreative Arbeit in Kleingruppen und gemeinsame Lieder dienen der Vertiefung. Aber auch Wanderungen in der überwältigen Natur der Alpen gehören zum Ferienseminar. Wichtig ist hierbei: Die Langsamen bestimmen das Tempo. „Eine gute Wanderung ist eine, die alle geschafft haben“, sagt Pfarrer Paret.
Für viele Jugendliche ist es jedoch nicht einfach, drei Wochen lang ohne Eltern und den bewährten Freundeskreis zu verreisen. „Vor allem nach der Corona-Pandemie ist es noch schwerer geworden, den Mut dafür aufzubringen“, weiß Antje Tiemann. Doch wer dabei ist, profitiert: Viele Konfirmanden und Konfirmandinnen entwickeln sich in dieser Zeit weiter. Und manche entschließen sich, im nächsten Jahr als sogenannte Zweitfahrer mit dabei zu sein oder sich als Teamer fortbilden zu lassen. Anmeldungen für das Konfirmanden-Ferienseminar im nächsten Jahr sind von sofort an bis zum Beginn der Sommerferien in den Kirchengemeinden von St. Johannis und St. Johannes in Hondelage möglich.
Mehrtägige Fahrten oder gemeinsame Wochenenden gehören auch in vielen anderen Gemeinden der Propstei zum Konfirmandenunterricht. Vom Herbst an können sich Eltern und Jugendliche leichter einen Überblick über alle angebotenen Modelle verschaffen. Dann gibt es eine neue Homepage, die die Orientierung erleichtern soll und Online-Anmeldungen ermöglicht. Denn längst lassen sich Jugendliche nicht nur in ihrer eigenen Kirchengemeinde konfirmieren.