Am Weltgebetstag ist die Zusammenarbeit der christlichen Konfessionen in Querum ganz selbstverständlich. Gemeinsam feiern evangelische, freikirchliche und katholische Gemeinde am ersten Freitag im März einen Gottesdienst und setzen sich dabei mit der Lebenssituation von Frauen in anderen Ländern auseinander - gemäß dem Motto „informiert beten, betend handeln“. In diesem Jahr geht es um die Cookinseln, einem Inselparadies im Südpazifik, organisiert wird der Abend von einem Team katholischer Frauen. Der Gottesdienst beginnt am Freitag, 7. März, um 18 Uhr in der katholischen Marienkirche, anschließend gibt es im Pfarrheim ein Buffet mit Speisen, deren Rezepte von den Cookinseln stammen: Gerichte mit Lamm und Hähnchen, Kokos und Kochbananen. „Die Rezepte wurden in der Gemeinde ausgeteilt und jede bringt etwas mit“, erzählt Kerstin Dziuba-Kaiser, die den Abend mit plant.
Bei der Vorbereitung des Abends sind viele beteiligt, einige haben Workshops besucht und sich über die Inselgruppe und deren Menschen informiert. Die zur Gemeinde gehörende Frauenschola übt seit Wochen unter Leitung von Elke Jöchner die vorgeschlagenen Lieder ein, eines davon ist auf Maori, der Landessprache der Cookinseln. Martina Landschoof hat leuchtend bunte Blumen-Arrangements aus Krepppapier gefertigt, in gelb, orange, rot und pink, denn Blumen gehören zu den Inseln im Südpazifik einfach dazu. Die Kirche wird mit Muscheln und Kokosnüssen dekoriert, die Stühle werden in Gruppen angeordnet, wie auf ganz vielen Inseln.
„Jede bringt sich nach ihren Fähigkeiten ein“, sagt Birgit Eilts. Sie selbst wird an dem Abend die persönlichen Lebensgeschichten von drei Frauen erzählen, die auf den Cookinseln leben, verknüpft mit dem Psalm 139 und dessen biblischem Motto „wunderbar geschaffen“. Auch einen Tanz haben die Frauen vorbereitet. „Wer mag, kann mitmachen und selbst aktiv werden“, sagt Gabriele Vauti. Sie rechnet beim Weltgebetstag wie im vergangenen Jahr mit rund 100 Besucherinnen und Besuchern.
Der Abend bietet die Chance, etwas über eine weit entfernte Inselgruppe im Pazifik zu erfahren, aber auch über den Klimawandel und den Anstieg des Meeresspiegels, der das Leben dort bedroht. Der Gottesdienst soll neugierig machen auf Leben und Glauben in anderen Ländern und Kulturen. Martina Landschoof fasziniert nicht nur dieser Blick über den Tellerrand: „Der Weltgebetstag hat etwas enorm Verbindendes, er bringt die Menschen zusammen und trennt nicht.“ In vielen Ländern wird an diesem Tag zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlichen Sprachen für die Cookinseln gebetet und der Blick geschärft für die Herausforderungen, vor der die Menschen der Inselgruppe stehen. „Es ist schön, dass dafür auf der ganzen Welt gebetet wird“, sagt Kerstin Dziuba-Kaiser.