Chorleiterin Christine Strubel setzt an St. Katharinen neue Impulse und erweitert das Repertoire
Gute Musik hat in St. Katharinen schon lange einen hohen Stellenwert. Seit einem Jahr wird die Kantorei mit rund 60 Mitgliedern von der studierten Dirigentin Christine Strubel geleitet. Nachdem Landeskirchenmusikdirektor Claus-Eduard Hecker in den Ruhestand ging, war der Chor verwaist. „Aber ein Großteil ist miteinander und mit uns verbunden geblieben“, sagt Gemeindepfarrer Werner Busch. Die Kirchengemeinde hatte selbst die Initiative ergriffen und eine eigenfinanzierte Stelle ausgeschrieben. In dieser Zeit hat sich der Chor selbst organisiert, einen Vorstand gewählt und den Kirchenvorstand bei der Besetzung der neuen Stelle unterstützt.
„Der Neustart unserer Kantorei ist super gelungen“, freut sich Sabine Held-Brunn, Sprecherin des Chorvorstandes. „Die motivierende und professionelle Chorleitung von Frau Strubel tut uns allen gut. Es macht große Freude, bisher unbekannte Chorwerke mit ihr einzustudieren und unseren Chorklang weiter zu entwickeln.“ Die Chorleiterin sieht es genauso: „Ich liebe Chöre und Singen.“ Sie ist Kapellmeisterin am Staatstheater Braunschweig und dirigierte in der vergangenen Spielzeit unter anderem die Opern Alcina, Zauberflöte, Wildschütz und Aida.
An St. Katharinen will sie neue Impulse setzen und das Repertoire um anspruchsvolle, aber weniger bekannte Werke der „Alten Musik“ erweitern. So hat das Weihnachtskonzert am 4. Dezember frühklassische Hirtenkantaten aus dem Alpenraum zum Thema. „Das sind kleine Juwele“, schwärmt die Chorleiterin. Im April bringt die Kantorei mit der „Votiv-Messe“ ein fast vergessenes Werk des Bach-Zeitgenossen Jan Dismas Zelenka zu Gehör. „Das Stück ist unfassbar gut, aber auch schwer“, sagt Christine Strubel. „Es verlangt dem Chor viel ab, aber die Musik ist mitreißend. Alle sind extrem motiviert.“
Traditionen haben weiter ihren Platz. So wird am Ersten Weihnachtstag eine Kantate des Weihnachtsoratoriums zu hören sein, in diesem Jahr als Mitmach-Projekt. Orchesterspieler, Sänger und Sängerinnen können bei der Aufführung mitwirken, sofern sie das Stück kennen. Geplant ist nur eine Probe vor dem Gottesdienst. „Das wird spannend, aber wir freuen uns auf hoffentlich viele musizierbegeisterte Gäste“, sagt Christine Strubel.
Werner Busch bestätigt den hoffnungsvollen Neuanfang: „In unserem Gemeinde-Team ist Frau Strubel mit ihrem kollegialen und professionellen Stil sehr gut angekommen.“ Mit der Auswahl der Stücke kann die Dirigentin selbst gestalten, neues Repertoire erschließen und thematisch im Gemeindeleben mitwirken. „Die Suche nach neuen Chorwerken braucht viel Zeit, aber das macht mir Spaß“, sagt Christine Strubel. Ihr Ziel: Das Profil des Chores zu schärfen. „Die Leute müssen wissen, wofür wir stehen.“
Zur Info:
2. Advent, 4. Dezember um 16 Uhr: Vorweihnachtliches Benefizkonzert.
Freier Eintritt, eine Spende für den diakonischen Tagestreff Iglu wird erbeten.
Heiligabend 16 Uhr: Gottesdienst mit Kantorei.
1. Weihnachtstag (25.Dezember.) 10.30 Uhr: 2. Kantate des Weihnachtsoratoriums als Mitmach-Projekt.
30. April: Großes Chorkonzert mit geistlicher Vokalmusik.