Die Theologin und Schriftstellerin Christina Brudereck stellt sich die Heilige Geistkraft als Pippi Langstrumpf vor. Sie schreibt: „Sie ist die Nachbarin aus der Villa Kunterbunt, die mich in eine andere Welt lockt. Sie ist die Stimme, die mich ermutigt, meine Stimme zu nutzen. Die mich auffordert, beherzt zu sein. Die mich mitreißt, die Welt zu verändern, zu beschenken und neu zu sehen. Sie schürt die Hoffnung, wenn mein Herz müde ist. Sie beschenkt mich mit den kühnsten Träumen und mit dem Mut sie zu verwirklichen. Sie ist die Kraft, die ich nie beweisen könnte, die mich aber trägt.“
Ich mag dieses Bild von Christina Brudereck, denn unter der Heiligen Geistkraft konnte ich mir bislang oft nur wenig vorstellen. In der Bibel wird die Heilige Geistkraft als Windhauch, als Lebenskraft, als Brausen und Feuer beschrieben. Sie ist unverfügbar und unbegreifbar. Und doch wirkt sie Glauben, Gaben und die Gemeinschaft der Gläubigen. Sie ist eine der drei Seinsweisen Gottes.
Pippi Langstrumpf ist wie einige von Astrid Lindgrens Figuren selbstbewusst, stark und mutig. Sie lässt sich nicht verbiegen, unangepasst geht sie ihren eigenen Weg, meistert verschiedene Abenteuer. Dabei bleibt sie stets selbstlos, großzügig und mitfühlend. Wenn das die Kraft des Heiligen Geistes ist, dann brauchen wir unbedingt mehr davon in unserer Welt. Wir brauchen Gottes Kraft, um mutig, stark und beherzt zu sein. Oder um Pippi Langstrumpf zu zitieren: „Das hab ich ja noch nie gemacht. Ich glaub ich schaffe das!“