Seit fast 30 Jahren bietet die Stiftung Ökumenisches Lernen jungen Menschen nach der Schule die Chance, Freiwilligendienste bei Partnerorganisationen im Ausland zu verrichten. Ziel ist es, andere Länder, Kulturen und Religionen kennenzulernen, Vorbehalte abzubauen und so eine Grundlage für Frieden zu schaffen. Doch globale Krisen wie der Krieg Israels gegen die Hamas im Gazastreifen sind für die Arbeit der Stiftung der Evangelischen Landeskirche eine Herausforderung. Auch die Folgen des Klimawandels könnten künftig Auswirkungen auf die Stiftungsarbeit haben ebenso wie zurückgehende öffentliche Zuschüsse.
Stiftungs-Geschäftsführer Jakob Meyer blickt dennoch zuversichtlich in die Zukunft: „Derzeit haben wir zehn Freiwillige in fünf Länder vermittelt. Das Konzept passt und die Freiwilligen, die nach Braunschweig zurückkehren geben uns ein positives Feedback.“ Die Stiftung hat Partnerorganisationen in Namibia, Tansania, Japan, England und Frankreich.
Nach Israel und ins Westjordanland darf die Stiftung Ökumenisches Lernen laut einer Reisewarnung des Auswärtigen Amtes zurzeit keine Stipendiaten mehr entsenden. „Alle vier Stellen sind vakant“, bedauert Stiftungs-Geschäftsführer Jakob Meyer. „Wir dürfen keine Freiwilligen in Länder schicken, die unsicher sind.“
Beim Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober vergangenen Jahres war noch eine Stipendiatin der Stiftung Ökumenisches Lernen vor Ort. Sie konnte den Nahen Osten nach vielen E-Mails und Telefonaten verlassen und verrichtet ihren Freiwilligendienst jetzt in einem anderen Land.
Auch die Situation an einer Internatsschule in Tansania beobachtet Meyer genau. In dem ostafrikanischen Land führt der Klimawandel immer wieder zu sehr starken Regenfällen, die Auswirkungen auf die Umwelt haben können. „Ich könnte mir vorstellen, dass das für die Stiftung künftig ein Thema sein wird“, sagt Meyer. In Namibia sei die Lage nach vielen Missernten und knapper werdenden Nahrungsmitteln nicht mehr so stabil wie zuvor. „Doch auch hier sind die Partner zuversichtlich, dass unsere Zusammenarbeit weiterläuft“, sagt Meyer Und in Großbritannien kommt es nach dem Brexit zu bürokratischen Hemmnissen.
Doch das sind nicht die einzigen Herausforderungen, die die Arbeit erschweren. So ist es unklar, wieviel Bundesmittel künftig für Freiwilligendienste zur Verfügung stehen. Darüber hinaus ist das Interesse junger Menschen an einem einjährigen Auslandsaufenthalt nach der Corona-Pandemie etwas zurückgegangen. Doch Meyer bleibt optimistisch, dass es wieder mehr Interessenten geben wird: „Wir müssen neue Wege erschließen.“
Mehr infos:
Wer sich für ein Stipendium der Stiftung Ökumenisches Lernen interessiert, kann sich an Geschäftsführer Jakob Meyer wenden, Telefon: 0160 / 8936903 oder
E-Mail: stiftung@oekumenisches-lernen.de