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12.03.2022 Kategorie: Propstei, Wort zum Sonntag

Euer Herz erschrecke nicht!

Wort zum Sonntag am 12. März 2022

Euer Herz erschrecke nicht! (Joh 14,1). So spricht es Jesus denen zu, die an ihn glauben. Doch wie sollte ich nicht erschrecken?

Krieg in Europa. Atomare Bedrohung. Menschen, die unvorstellbar leiden, die alles verlieren, die ihre Liebsten sterben sehen. Die Angst wird zum täglichen Begleiter! Alles, was uns scheinbar so sicher war, ist unsicher geworden. Unsere Selbstverständlichkeiten schwinden.

Gut, dass so viele Herzen sich bewegen lassen. Viele stehen auf gegen den Krieg, der nur Verlierer kennt. Viele versuchen den Menschen in und aus der Ukraine zu helfen. Das ist gut!  Das hilft! Es hilft auch, die eigene Ohnmacht kleiner werden zu lassen. Doch was hilft noch? Die Not ist groß. Not lehrt beten. Also:

Gott, wir Menschen brauchen jetzt deine Hilfe. Es ist unerträglich, wie Menschen leiden müssen. Wie konnten wir es nur so weit kommen lassen? Was geschieht da? Warum? Ich kann es nicht verstehen. Und viel schlimmer, ich kann es nicht aufhalten! Selbst wenn ich mit dem Frieden bei mir beginne, wie kommt der Frieden in die Ukraine und zu den anderen Kriegsschauplätzen dieser Welt? Ich habe Angst, bin unsicher. Der Boden unter meinen Füßen schwankt, ist weggezogen.

Bitte hilf!

Steh du denen bei, die sterben, die trauern, die ausharren und die fliehen. Dass du selbst im allergrößten Leid bei ihnen bist. So wie bei Jesus, als er am Kreuz litt, dich nicht bei sich spürte, und du doch immer bei ihm warst. Erweise dich als Gott, der stärker ist als der Tod. Dem das Leben jedes einzelnen Menschen unendlich wertvoll ist.

Steh du denen bei, die verhandeln und die Fäden der Macht in den Händen halten, stärke ihren Willen zum Frieden. So wie du den Frieden willst, damit alle Menschen gut leben können.

Steh du denen bei, die helfen, stärke ihre Hände und ihren Mut, gib ihnen einen langen Atem. Denn, was wir einem deiner geringsten Brüder oder einer deiner geringsten Schwestern Gutes getan haben, das haben wir dir getan.

Lass uns alle spüren, dass du da bist, auch wenn der Boden unter den Füßen wegbricht. Sei du der Grund und Halt, auf dem wir mutig, besonnen und entschlossen Schritte zum Frieden gehen können. Amen.