Karsten Höpting wird neuer Pfarrer von St. Andreas-Petri im Pfarrverband Braunschweig-Mitte und tritt die Nachfolge von Peter Kapp an, der Ende vergangenen Jahres in den Ruhestand gegangen ist. Der evangelische Theologe wird am Sonntag, 7. September, um 15 Uhr in der St.-Andreas-Kirche von Propst Lars Dedekind in sein neues Amt eingeführt, mit dabei ist der Posaunenchor der Propstei. Höpting war zuvor sieben Jahre lang Pfarrer der Kirchengemeinden Hasselfelde, Stiege und Allrode, zuerst im Probedienst, dann wurde ihm die Pfarrstelle für die Kirchengemeinden übertragen. Außerdem war er Jugendpfarrer der Propstei Bad Harzburg. „Ich bin gespannt auf den Wandel vom ländlichen Raum in die Stadt und auf die Möglichkeiten, die mich hier erwarten“, sagt der 43-Jährige.
Doch zunächst heißt es Abschied nehmen von den Gemeinden im Harz, in denen die Kirche und der Pfarrer noch ganz selbstverständlich dazugehören, ob beim Stadtfest in Hasselfelde, bei Veranstaltungen der Feuerwehr oder des Musikvereins. In den Orten sind das Miteinander und die gegenseitige Unterstützung ausgeprägt. Die Kirchen sind dort offen – nicht nur für Mitglieder, so Höpting. „Ich habe mich in den Gemeinden sehr wohlgefühlt. Es ist ein Abschied mit ein bisschen Wehmut“.
In Braunschweig gilt es zunächst, Akteure und Gruppen kennenzulernen: den gemeinsamen Kirchenvorstand von St. Andreas-Petri, den Petrichor, das Team des Emporencafés, Kirchenmusiker, Mitglieder der Gemeindegruppen und viele mehr. Besonders freut sich Höpting auf Konzerte von Organist Gerhard Urbigkeit, der Kontakte zu vielen namhaften Musikern hat, denn: „Auch Musik ist eine Form der Verkündigung.“ Anders als im ländlichen Harz mit großen Entfernungen erwartet der dreifache Familienvater eine intensivere Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der Innenstadtkirchen: „Ich hoffe, dass man sich hier näher ist, um gemeinsam Dinge zu entwickeln.“
Für Höpting ist der Umzug nach Braunschweig eine Rückkehr in seine Heimatstadt. Er stammt aus Stöckheim und ist in einer baptistischen Familie aufgewachsen, in der der Glaube eine große Rolle gespielt hat. Kritische Fragen waren in der freikirchlichen Gemeinde eher selten. Daher hat sich Höpting für ein Studium der evangelischen Theologie in Göttingen und Halle entschieden und das Vikariat in Königslutter absolviert. Für seine neue Tätigkeit hat er sich vor allem eins vorgenommen: „Wir wollen etwas für die Menschen machen, nicht nur für Mitglieder der Kirche.“ Ihm ist es wichtig, dass alle gute Erfahrungen mit der Kirche machen, das kann eine schöne Taufe sein, eine Heirat, eine Beerdigung, die berührt. „Das sind Lebenssituation, in denen Kirche bedeutsam werden kann.“