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07.09.2024 Kategorie: Propstei, Wort zum Sonntag

Erschöpfungstag

Wort zum Sonntag am 08.09.2024

Am 1. August war Erschöpfungstag. So nenne ich den Tag, an dem die Menschheit die natürlichen Ressourcen, die die Welt auf natürlichem Wege in einem Jahr ersetzen kann, aufgebraucht hat. Seit diesem Tag Leben wir über dem Limit. Auf Kosten der nächsten Generationen.

Erzählt Jesus nicht etwas davon, dass Gott für alles sorgt, und wir uns gar kein Sorgen machen brauchen. Seht die Vögel im Himmel. Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln keine Vorräte. Trotzdem ernährt sie euer Vater im Himmel. Macht euch also keine Sorgen um den morgigen Tag!

Was nach einer Aufforderung zu einem entspannten Leben klingt, wird erst brisant, wenn man die Einleitung zu diesem Text nicht ignoriert. Ihr könnt nicht gleichzeitig Gott und dem Geld dienen! Was für eine Ansage!

Wer Gottes Schöpfung benutzt, nur um damit viel Geld zu verdienen, dient nicht Gott. Wer die Ressourcen dieses Planeten mit Profitgier ausbeutet, der dient nicht Gott. Er dient dem Geld. Und dann ist es eben auch vorbei mit der Sorglosigkeit. Dann müssen wir uns ganz extrem Sorgen um den morgigen Tag machen. Natürlich hat Jesus nicht gewusst, wozu Menschen 2000 Jahre später in der Lage sein würden. Dass Geld aber ein Problem ist, dass hat er sehr wohl erkannt.

Am 1. August war Erschöpfungstag, auch für mich. Auch ich kann die vielen Krisen nicht mehr ertragen und wünschte mir, ich dürfte mir andere Sorgen machen. Aber die unbequeme Wahrheit ist, dass Gott nur diese eine Schöpfung für die Menschheit vorgesehen hat. Wie heißt es noch in diesem Lied? Nach dieser Erde wäre da keine, die eines Menschen Wohnung wär‘. Darum, Menschen, achtet und trachtet, dass sie es bleibt. Wem denn wäre sie ein Denkmal, wenn sie still die Sonn‘ umtreibt.

Bild: canva.com