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12.12.2025 Kategorie: Propstei

Eine Kerze für jedes Kind

Gedenkgottesdienst für verstorbene Kinder und Babys in der Magnikirche, 14.12.2025, 16 Uhr

„Von Jahr zu Jahr – ohne Dich“ ist das Thema eines Gottesdienstes am Sonntag, 14. Dezember, (3. Advent) um 16 Uhr in der Magnikirche. Hier gedenken Eltern, Geschwister und Großeltern verstorbener Kinder und Enkel. Dazu gehören junge Menschen, die durch Krankheiten oder Unfälle ums Leben gekommen sind, und auch sogenannte Sternenkinder, die als Fehl- oder Todgeburten mit einem Geburtsgewicht von oft unter 500 Gramm zur Welt kamen. Der 14. Dezember ist auch der „Worldwide Candle Lighting Day“, ein Tag, an dem Trauernde in der ganzen Welt abends um 19 Uhr eine Kerze für ihre Lieben ins Fenster stellen, die jung verstorben sind.

Den Gottesdienst in der Magnikirche haben betroffene Eltern vorbereitet, die Predigt hält Pfarrerin Elke Rathert, Seelsorgerin im Marienstift. Herzstück sind Texte, die die Eltern selbst geschrieben haben und vortragen, um an ihre verstorbenen Kinder zu erinnern. Sie verlesen die Namen der Kinder und entzünden für jedes eine Kerze, manche haben diese bereits zu Hause liebevoll verziert. „Das ist für die Eltern unglaublich wichtig“, sagt Elke Rathert. Die Gitarrengruppe „Vielsaitig“ und Propsteikantor Hanno Schiefner (Orgel) sorgen für den richtigen Ton. Auch für die liebevolle Betreuung kleinerer Kinder ist gesorgt.

Dass dieser Gottesdienst in der Vorweihnachtszeit, am 3. Advent gefeiert wird, kommt nicht bei allen gut an, weiß die Seelsorgerin. Doch gerade in dieser Zeit ist es ihr wichtig, für Eltern einen Ort der Erinnerung zu schaffen: „Andere kaufen in dieser Zeit Geschenke für ihre Kinder, diese Eltern können zumindest eine Kerze entzünden.“

Sie weiß aus Gesprächen mit Älteren, dass der Verlust eines Kindes das Leben eines Menschen bis ins hohe Alter prägen kann und sie die Trauer oft nicht mehr loslässt. Gleichgültig, ob die Kinder in einer frühen Phase der Schwangerschaft sterben oder sehr viel später. „Die Eltern lernen zwar damit zu leben“, so Elke Rathert, „aber es gibt immer wieder Momente, Tage und Zeiten, an denen die Wunden ganz frisch sind, als wäre es gestern gewesen.“ Da ist es wichtig, dass Trauer und Schmerz von anderen anerkannt werden – auch wenn der Verlust schon Jahre zurückliegt. „Ich will mich nicht für meine Tränen schämen“, habe ihr eine Mutter gesagt.

Eltern von Sternenkindern haben auch auf dem Stadtfriedhof einen besonderen Erinnerungsort. Hier bestattet Pfarrerin Elke Rathert zweimal im Jahr kleine Babys mit einem Geburtsgewicht von unter 500 Gramm. Sie verliest deren Namen und schafft so eine Verbindung zu den kleinen Wesen, die nie das Licht der Welt erblickt haben.