Die Fülle des Lebens feiern und genießen, über die üppige Natur staunen, anderen Menschen begegnen. Ein guter Plan für das lange Pfingstwochenende.
Pfingsten ist sieben Wochen nach Ostern. Der auferstandene Jesus ist nicht mehr unter uns. Geschenkt wird uns Gottes guter Geist. Der lebendig macht. Der Kraft verleiht und tröstet. Der uns eine direkte Verbindung zu Gott ermöglicht. Und der - so die biblische Überlieferung - dafür sorgt, dass Menschen unterschiedlichster Herkunft und Tradition sich verstehen und sich in aller Verschiedenheit als Gemeinschaft begreifen. Welch wundersame Wendung.
Solchen Geist haben wir dringend nötig. Denn tatsächlich spalten so viele Risse unsere Gesellschaft. Die Reichen auf ihrer Yacht, und die, die kaum genug zu essen haben, an der Ausgabeschlange der Tafeln. Die, die Menschen aufhetzen gegen die Menschlichkeit und die, die sich sorgen um unsere Demokratie. Die, die für die Bewahrung unserer Welt gegen den Klimawandel kämpfen, und die, die Alles so lassen wollen, wie es ist, oder andere Herausforderungen für wichtiger halten. Die, die neue Waffen fordern und die, die hoffen, dass es noch einen anderen Weg zum Frieden geben muss.
Woran erkenne ich aber Gottes Geist? An seinem Wirken. An der Liebe zu meinem Gegenüber und auch zu mir selbst.
Wenn erstaunliche Entschlossenheit und Zuversicht entstehen. Und Menschen entgegen aller schlechten Erfahrung, entgegen gut gepflegter Vorurteile auf ihr Gegenüber zugehen. Wenn Herz und Mut groß genug werden, um dem anderen tatsächlich zuzuhören. Um über Argumente zu streiten, und dabei den anderen, der so ganz anders ist als ich, doch zu akzeptieren und wert zu schätzen.
Da wirkt Gottes Geist, da gelingt Verstehen, da lassen Menschen sich bewegen, anders zu handeln. Da können Risse überwunden werden und da kann eine Gemeinschaft in aller Vielfältigkeit wachsen. Weil wir alle als Menschen miteinander unterwegs sind.
Ein bewegendes, erfrischendes, beflügelndes, frohes Pfingstfest für uns alle.