Mehrtägige Freizeiten in den Alpen sind in vielen Gemeinden der Höhepunkt des Konfirmandenunterrichts. In der Abgeschiedenheit der Berge und der grandiosen Natur werden kirchliche Themen vermittelt, die Jugendlichen beten und singen zusammen, sie wandern und spielen, feiern Abendmahl, einige lassen sich taufen und alle erleben eine unvergessliche Gemeinschaft und machen so Erfahrungen mit dem Glauben. Doch dieses Modell lässt sich nur mit ehrenamtlichen Teamern realisieren. Allein in St. Paul-Matthäus engagieren sich rund 40 junge Menschen für die Ferienseminare und den Konfirmandenunterricht, etwa Henni und Leo, Johannes, Matti, Finja und Senta. „Unsere Gruppe ist wie eine zweite große Familie“, schwärmt die 20-jährige Henni, die sich seit 2017 an der Konfirmationsarbeit beteiligt und jetzt ein freiwilliges soziales Jahr in der St. Pauli-Matthäus Gemeinde absolviert. „Das macht hier verdammt viel Spaß und ich habe viel gelernt“, ergänzt Leo. „In der Gruppe geht es auch um Fragen, die man sich sonst nicht stellt.“
Einmal wöchentlich kommen die jugendlichen Teamer zusammen, sie bereiten den Unterricht für Konfirmanden und Konfirmandinnen vor, das Kennenlern-Wochenende im Harz und das Ferienseminar im österreichischen Saalbach-Hinterglemm, an dem im Herbst 35 Konfis und 20 Teamer unter Leitung von Pfarrer Oliver Torben Männich teilnehmen. Die Gruppe wird zehn Tage in einem Jugendgästehaus für Selbstversorger zusammenleben und diese Zeit soll mit Glaubensfragen prall gefüllt sein. „Schließlich gibt es einen Bildungsauftrag“, betont Henni. So erarbeiten die Jugendlichen Themen für Morgen- und Abendandachten, für Spiele und Kreativ-Angebote, für die Taufen und für die Vermittlung kirchlicher Inhalte wie Glaubensbekenntnis, Kirchenjahr, Gebete und die zehn Gebote. „Und das alles wollen wir möglichst modern rüberbringen“, sagt Senta. Ein besonderer Höhepunkt wird eine Agape-Feier sein, ein liturgisch gestaltetes Festmahl.
Die Freizeit in den Alpen ist für alle eine spannende Zeit, die manchmal auch ziemlich anstrengend sein kann. Und was macht den jugendlichen Teamern am meisten Spaß? Für Senta ist es die Gemeinschaft. Johannes möchte anderen Konfirmandinnen und Konfirmanden ermöglichen, dass sie eine ebenso tolle Zeit verbringen wie er selbst seinerzeit. Matti freut sich, wenn er Inhalte so vermitteln kann, dass die Teilnehmenden sie besser verstehen: „Es ist schönes Gefühl, wenn die Jugendlichen etwas mitnehmen.“ Und Finja schätzt vor allem, dass sie in der Gruppe Menschen findet, mit denen sie sich in Fragen des Glaubens austauschen kann: „Denn der verbindet uns alle.“
Infokasten
Jugendliche, die als Teamer oder Teamerin in der Gemeinde St. Pauli-Matthäus mitmachen wollen, sind immer willkommen. Sie beginnen in der Regel ein Jahr nach ihrer Konfirmation mit dem Besuch der wöchentlichen Team-Sitzungen, der Treffpunkt ist donnerstags um 18 Uhr in der Matthäus-Kirche, Herzogin-Elisabeth-Straße 80 A.
Anmeldungen für den Konfirmanden-Unterricht sind im Gemeindebüro von St. Pauli-Matthäus möglich, E-Mail: pauli-matthaeus.bs.buero@lk-bs.de. Interessierte Mädchen und Jungen sollten nach den Sommerferien die siebte Klasse besuchen.