Der Shoah-Überlebende setzte sich bis zuletzt mit all seiner Energie und jeder Menge Charisma gegen Antisemitismus, Faschismus und rechte Ideologie ein.
"Ich sehe den Sinn meines Überlebens darin, junge Menschen aufzuklären, damit sie nicht wieder in so eine Katastrophe gestürzt werden."
Sally, am 21. April 1925 in Peine geboren, wurde nach Jahren auf der Flucht aufgrund antisemitischer Verfolgung von Nazis aufgegriffen. Es gelang ihm, unter falscher Identität als "Volksdeutscher" zu überleben. In Wehrmacht, Hitlerjugend und bei der Arbeit im Volkswagenwerk in Braunschweig lebte er in ständiger Angst, entdeckt zu werden. Nur Sally und seine zwei Brüder überlebten den Vernichtungs-Antisemitismus. Sally wanderte nach Israel aus, um den gerade gegründeten Staat mit aufzubauen.
Vier Jahrzehnte später begann der Shoah-Überlebende, über seine Erlebnisse zu sprechen - vor allem mit jungen Menschen. Es ging darum, aufzuklären und zu reflektieren, wie rassistische und antisemitische Ideologie auch sein Denken vergiftet haben, wie aufklärende
Bildungsarbeit und eine nachhaltige Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Ideologie dagegen wirken können und müssen.
"Auschwitz kann man nicht einfach wie Staub vom Mantel schütteln".
Sally hat energisch gegen Schlussstrich-Debatten und Schuldabwehr argumentiert:
"Die Vergangenheit ist eine Realität. Sie wirkt fort, auch wenn man die Augen schließt, um zu vergessen."
Seine Autobiografie "Ich war Hitlerjunge Salomon" wurde 1990 von der polnischen Regisseurin Agnieszka Holland verfilmt.
Sally, du wirst uns sehr fehlen und wir werden deine Worte weitertragen.