Telefonieren, fotografieren, spielen, Nachrichten versenden, Musik hören, Routen planen, im Internet surfen, Vogelstimmen erkennen – ein Smartphone kann vieles. Während der Corona-Pandemie ist es zu einem wichtigen Medium geworden, um mit anderen in Kontakt zu bleiben. Doch viele Ältere stoßen bei der Handhabung an ihre Grenzen oder haben einfach Angst, etwas verkehrt zu machen. Wertvolle Hilfestellung bei der Bedienung der Handys bietet die ehrenamtliche Beratung des Arbeitskreises „Älter werden im Stadtbezirk 120“ im Gemeindehaus von St. Johannis. „Wir sind keine Experten“, sagt Jeanette Mehrtens, die gemeinsam mit ihrem Mann Carsten Mertens, mit Krystyna Schramm und Nicole Mund die Interessenten berät. Aber all‘ ihr Wissen und ihre Erfahrungen geben sie gern weiter, beispielsweise, wenn es um den Kauf eines neuen Handys geht. Darüber hinaus sind sie bei der Einrichtung der Smartphones behilflich, geben Tipps für den alltäglichen Umgang, installieren Apps und zeigen, wie viel Speicherkapazität die Geräte haben. „Wir versuchen überall zu helfen“, versichert Carsten Mehrtens. Und jeder darf sich trauen, seine Fragen zu stellen.
Marion Ostwald ist an diesem Nachmittag ins Gemeindehaus gekommen, weil sie wissen will, wie sie neue Kontakte in ihr Handy einfügen kann. Und demnächst möchte sie Ostergrüße versenden. Auch für Jutta Kahle ist das Smartphone eine gute Möglichkeit, um Verbindungen mit anderen zu pflegen, vor allem mit ihren Kindern und Enkeln im Ausland. Gern würde sie ihnen Fotos schicken. „Doch wie verschönere ich die ein bisschen?“, fragt sie. Probleme habe sie auch beim Telefonieren: „Manchmal ist das Gespräch einfach weg. Oder es bimmelt und ich komme in Panik.“ Rita Waldmann brauchte hingegen Unterstützung beim Kauf eines neuen Handys. Die 80-Jährige ist mit der Technik vertraut, hat früher am PC gearbeitet, schreibt E-Mails, nutzt den Nachrichtendienst WhatsApp, liest ihre Zeitung am Tablet, macht Fotos. Jetzt möchte sie die Kommunikation mit ihren Sportkameradinnen verbessern. Und was wäre dafür besser geeignet als ihr neues Handy?
Elke Bettin wurde erst durch die Demenzerkrankung ihres Mannes gezwungen, sich mit einem Smartphone auseinanderzusetzen. Da das Ehepaar etwas abseits wohnt und der Freundeskreis kleiner geworden ist, fühlt sie sich zunehmend isoliert. „Ich möchte mehr Kontakt haben“, sagt sie. „Und ich bin neugierig und wissbegierig.“ Gleichzeitig fürchtet sie, Fehler bei der Nutzung ihres Handys zu machen. Diese Sorge, die sie mit vielen anderen teilt, wollen ihr die Ehrenamtlichen nehmen. Und noch etwas ist den Beratern ganz wichtig: Sie wollen nur das vermitteln, was die älteren Menschen tatsächlich brauchen, damit das Handy den Alltag erleichtert. „Das Smartphone bietet viele Möglichkeiten“, sagt Krystyna Schramm, „doch man muss nicht alles wissen.“
Infokasten
Die kostenfreie Beratung für Smartphone, Tablet und Co. findet an jedem ersten Montag im Monat von 16 bis 17 Uhr in der St. Johannis Gemeinde, Leonhardstraße 39, statt. Anmeldungen sind erwünscht unter 0531-7017847 oder 7017846. Auch das Team der ehrenamtliche Berater freut sich über Verstärkung, Interessenten können sich ebenfalls per Telefon melden.