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06.11.2025 Kategorie: Propstei

Braunschweiger Schulprojekt Vorfahrt für Vielfalt

erhält interreligiösen Friedenspreis

Das Massaker am 7. Oktober 2023 und der nachfolgende Gaza-Krieg wühlen bis heute die Gemüter auf. Jugendliche fordern an deutschen Schulen ein, ihre unterschiedlichen Emotionen zum Konflikt in einem sicheren Rahmen zur Sprache bringen zu können. Um anschließend die verschiedenen geschichtlichen Perspektiven zu diskutieren und sich kritisch mit „Fake News“ zum Themenfeld auseinanderzusetzen.

Genau dies hat das Braunschweiger Schulprojekt „Vorfahrt für Vielfalt: Fokus Israel-Palästina“ in die Tat umgesetzt: in den letzten 2 Jahren wurden im Braunschweiger Land Jugendliche des 9. Jahrgangs an 15 Schulen erreicht, dazu auch Studierende der Sozialpädagogik der Ostfalia in Wolfenbüttel. Gefördert wurde das Projekt dabei von Ev.-luth. Propstei Braunschweig, dem Jugendring, dem Schulamt der Stadt Braunschweig und dem Runden Tisch gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung. Dafür erhielt das Projekt am 6. November in Stuttgart einen interreligiösen Friedenspreis.

Verliehen wurde die Auszeichnung vom Projekt „Weißt du, wer ich bin?“ für friedliches Zusammenleben in Deutschland – ein gemeinsames Vorhaben der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), des Zentralrats der Juden in Deutschland und des Koordinationsrat der Muslime (KRM). Die Teamer Issa Bashiti und Klaus Burckhardt nahmen den Preis stellvertretend für das Team entgegen.

Issa, selbst ein junger Teamer mit palästinensischen Wurzeln, sagte dazu: „Ich habe das Projekt erstmals 2024 in meiner Schule, dem Martino-Katharineum in Braunschweig erlebt. Besonders beeindruckt hat mich, dass die palästinensischen und jüdischen Geschichtsperspektiven ebenbürtig nebeneinander stehen blieben, und trotzdem die Bereitschaft bestand, weiter miteinander zu sprechen. Seitdem bin ich als Teamer dabei. Und freue mich natürlich sehr über die Motivation, die ein solcher Preis verleiht!“

Im nächsten Jahr soll das Projekt einen strukturell nachhaltigen Platz in der schulischen Ausbildung erhalten. Pfr. Oberkirchenrat i.R. Burckhardt erläutert: „Geplant ist eine Einbindung in die Ausbildung für Referendar:innen im Fach Geschichte durch das Studienseminar Braunschweig sowie in die Ausbildung für Sozialpädagog:innen an der Ostfalia Fachhochschule für angewandte Wissenschaften in Wolfenbüttel.“

Weitere Informationen zum Projekt: https://vorfahrt-für-vielfalt-bs.de/