Suche

Nachricht

18.03.2023 Kategorie: Propstei

Die Petrikirche soll ein lebendiger Ort bleiben

Ein neuer gemeinsamer Kirchenvorstand entscheidet über die Belange von St. Andreas-Petri

Sinkende Mitgliederzahlen und ein gestiegener Kostendruck führen immer mehr Kirchengemeinden zusammen. Eine davon ist die neue Kirchengemeinde „Ev-luth. Kirchengemeinde St. Andreas-Petri in Braunschweig“, die Anfang des Jahres aus der Fusion der Gemeinden St. Andreas und St. Petri entstanden ist. Das bedeutet, dass es nur noch einen gemeinsamen Kirchenvorstand gibt und die regelmäßigen sonntäglichen Gottesdienste in St. Andreas gefeiert werden. In der mehr als 800 Jahre alten St.-Petri-Kirche am Radeklint finden künftig besondere Gottesdienste statt, etwa der inklusive Gottesdienst der „Mit uns Gemeinde“ in einfacher Sprache.

Für die rund 1000 bisherigen Gemeindemitglieder von St. Petri ist das eine Zäsur. „Für uns ist es nicht leicht und mit großen Verlusten verbunden“, sagt Ulrike Funke. Sie gehört seit 50 Jahren zur Gemeinde von St. Petri, hier wurden sie und ihre Schwester konfirmiert und hier arbeitet sie seit fast 30 Jahren im Kirchenvorstand mit.

Das war vor allem in den vergangenen Monaten nicht einfach, denn der Kirchenvorstand musste wichtige Entscheidungen treffen. „Die letzte Legislaturperiode war sehr hart“, sagt Ulrike Funke. Doch jetzt sehe sie „Licht am Horizont“. Das Miteinander im neuen zwölfköpfigen Gremium sei sehr gut, die Stimmung positiv. Für St. Petri hat sie vor allem einen Wunsch: „Es wichtig, dass hier etwas passiert und die Kirche ein lebendiger Ort bleibt.“

Dr. Saskia Eichhorn, ebenfalls Mitglied des ehemaligen Kirchenvorstands von St. Petri, liegt vor allem die Fortführung der Kunstausstellungen und der abendlichen Serenaden am Herzen. „Und ich wünsche mir einen wertschätzenden Erhalt der Kirche mit ihren kunsthistorischen Werken und wo nötig auch eine Restauration“, ergänzt sie. Zu den Kunstschätzen zählt etwa der Drösemannsche Altar, eine Besonderheit der Kirche ist die kleine angegliederte Annenkapelle, die künftig auch für Passionsandachten genutzt werden kann. Für die Arbeit des neuen, erweiterten Kirchenvorstandes von St. Andreas-Petri hofft Saskia Eichhorn vor allem auf Offenheit: in den Diskussionen und bei neuen Angeboten.

Andreas Thiel, Kirchenvorstandsmitglied von St. Andreas, sieht die Fusion der beiden Gemeinden als „Chance, größer zu sein“ und er hofft auf wertvolle Impulse durch die neuen Mitglieder: „St. Petri ist uns voraus. Der Kirchenvorstand musste vieles selbst organisieren.“ Ihm ist es wichtig, dass es auch künftig verlässliche Angebote gibt, etwa den sonntäglichen Gottesdienst um 10 Uhr. Gleichzeitig müssten neue Formen und Rituale gefunden werden, so Thiel. „Die Menschen müssen merken, dass sich etwas verändert.“ Pfarrer Peter Kapp würdigt St. Petri als „besonderen Kirchenort, der Menschen seit vielen hundert Jahren eingeladen hat und dessen Bedeutung und geistliche Kraft gestärkt werden müssen.“

ZUR INFO:

Die Organistin Hyeyeon Ahn spielt am Samstag, 18. März, um 17 Uhr in der St.-Andreas-Kirche Werke von Georg Muffat, Girolamo Frescobaldi, Charles Marie Widor und Robert Schumann.

Die „Mit Uns Gemeinde“ feiert am Sonntag, 19. März, um 11 Uhr erstmals einen inklusiven Gottesdienst in St. Petri.

In der St.-Andreas-Kirche findet am Samstag, 25. März, um 17 Uhr ein Orgelkonzert mit dem Organisten Jens Amend statt.

Am Samstag, 7. April, um 17 Uhr sind in St. Petri die Mezzosopranistin Chiara Ducomble und Organist Gerhard Urbigkeit zu hören.  

Treffen in der St.-Petri-Kirche: Der gemeinsame Kirchenvorstand von St. Andreas-Petri vor dem Drösemannschen Altar.

Beitrag von Rosemarie Garbe