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25.02.2023 Kategorie: Propstei, Wort zum Sonntag

Zum Jahrestag

Wort zum Sonntag, 25.02.2023

Vor einem Jahr kam es zum Einfall der russischen Truppen in die Ukraine. Der bereits seit 2014 schwelende Krieg eskalierte damit völlig. Über die Nachrichten kamen stündlich Meldungen herein. Hunderttausende Menschen flohen aus der Ukraine. Aus dem Nichts wurden provisorische Hilfsaktionen aufgebaut.

Monate zogen ins Land. Der Krieg forderte viele Menschenleben. In Deutschland wurde diskutiert und debattiert. Die Lebensmittelpreise stiegen. Aber die Nachrichtenmeldungen wurden langsam weniger, wandten sich wieder anderen Themen zu.

Vor einem Jahr las auch ich alle Nachrichten. Ich verfolgte die Diskussionen bei Twitter, die zunehmend härter geführt wurden. Angst beschäftigte mich, sie wurde mein Begleiter.

Bis mir eine Bekannte auf meine Bedenken sagte: „Ich habe meine Nachrichtenkonsum stark reduziert.“ Ihrem Beispiel folgend habe auch ich eingeschränkt, welche Nachrichten mich noch erreichen. Ich lese mittlerweile lieber regionale Zeitungen, als mir täglich die Tagesschau anzusehen. Seitdem befinde ich mich nicht mehr in einem Zustand dauernder Anspannung. Ich bin mir sicher, es ist richtig, für sich selbst zu sorgen, auch in diesen Zeiten.

Und Hoffnung zu säen, mit diesen Worten: „Wir bringen dir, Gott, ihre Wut. Und unsere auch. Wir bringen dir ihren Mut und ihren Schmerz. Du siehst sie alle, die Leidenden und die Toten. Wir bitten dich um Kraft, dem Bösen entgegenzutreten. Wir bitten dich um Hoffnung, um widerständige Zuversicht. Und sei sie so winzig wie Blumensamen.“ Amen.

Foto: Alexandra Koch auf Pixabay.