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24.12.2022 Kategorie: Propstei, Wort zum Sonntag

Wort zum Sonntag, 24.12.2022

Gedankenspiel am Heiligabend

Die Stube glänzt. Der Baum geschmückt. Gaben liegen darunter. Bunt verpackt: Spielzeug, Bücher, Kleidung. Gleich ist Bescherung. Gleich sind die fröhlichen Stimmen zu hören, wie sie zurückkommen von der Kirche. Gleich wird aufgetischt. Es duftet schon im ganzen Haus. Aber noch ist Ruhe. Noch brennt keine Kerze am Baum. Die Zeit steht still. Innehalten. Still werden. In mich hineinhorchen: „Was bedeutet mir dieses Fest eigentlich? Was wünsche ich mir? Über was für ein Geschenk würde ich mich freuen? Letztlich sind alle Gaben, ist aller festliche Glanz doch einem sehr bescheidenen Ereignis zu verdanken. Ein Stall. Ein Kind. Ganz einfach. Ganz schlicht. Und doch so voller Verheißung! Verheißung des Lebens. Verheißung der Liebe. Verheißung des Friedens. Verheißung, dass aus dem Schwachen und Kleinen heraus Großes entstehen kann. Wo geschieht heute dieses Wunder der heiligen Nacht? Bei mir? Bei anderen? In der Ukraine? Im Iran?...“ – Und während ich so in Gedanken versunken bin, höre ich Kinderstimmen. Sie kommen aus der Kirche zurück und singen: „O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Welt war verloren, Christ ist geboren: Freue dich, freue dich, o Christenheit!“ Mir kullert eine Träne über die Wange, denn jetzt gerade, in diesem Moment ist es für mich Weihnachten geworden.

Dass es gerade in diesem Jahr Weihnachten wird und Friede und Freude bei Ihnen einkehre, das wünschen Ihnen

Lars Dedekind, Ev.-luth. Propst                                Reinhard Heine, Röm.-kath. Propst

Foto: pixabay