Suche

Nachricht

29.03.2024 Kategorie: Propstei

Palmenzweige symbolisieren das ewige Leben

Christliche Zeichen als Sinnbilder der zentralen christlichen Botschaft

Kreuze und Kränze, Engel, Palmenzweige und Psalmen – wer mit offenen Augen über den Braunschweiger Hauptfriedhof spaziert, findet dort vieles, das auf die christliche Verkündigung der Auferstehungshoffnung hinweist. „Die Auferstehungshoffnung ist die zentrale christliche Botschaft gerade angesichts des Leids und Sterbens in dieser Welt“, sagt Propst Lars Dedekind. „Aus dem Glauben an die Auferstehung Christi gewinnen wir die Zuversicht, dass sich letztlich das Gute durchsetzen wird und dass das Leben stärker ist als der Tod.“

Trauernde finden bereits am Altar der Hauptkapelle ein erstes Symbol für die Auferstehungshoffnung: ein Antependium, einen reich bestickten rotgründigen Vorhang mit einem Lamm und einer Fahne. Das Antependium ist eine Dauerleihgabe aus dem Braunschweiger Dom und ebenso wie die Hauptkapelle in der Zeit des Historismus entstanden. Das Lamm und die Fahne stehen für den Ostersieg über den Tod und die Wiederauferstehung, erläutert Guido Haas, Leiter der Friedhofsverwaltung.

Vor allem im historischen Teil des Friedhofs, auf Grabsteinen, die oft weit über 100 Jahre alt sind, finden sich die klassischen christlichen Symbole. Das Kreuz als Zeichen der Auferstehung, die immergrünen Blätter der Palmenzweige als Sinnbild des ewigen Lebens, Efeu steht für die Unvergänglichkeit, Rosetten als Zeichen für die Dreieinigkeit. Gefaltete Hände drücken das Vertrauen zu Gott aus, der die Menschen erhört. Und die Buchstaben Alpha und Omega, der erste und der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets, sind ein Hinweis auf den Anfang und das Ende des Lebens.

Besonders prägend sind Skulpturen mit lebensgroßen Engeln, den Boten Gottes. Engel begleiten die Menschen nicht nur im Christentum auf ihrem Lebensweg und gelten als Mittler zwischen Himmel und Erde, als himmlische Verkünder. Für den Hauptfriedhof haben die dazugehörenden Grabstellen einen großen Wert und gelten als erhaltenswert. Sie dienen heute teilweise als Gemeinschaftsanlagen für Urnenbegräbnisse.

Doch nicht alle Symbole haben einen Bezug zum Christentum. So stehen überquellende Blumen auf den Grabsteinen für ein erfülltes Leben, eine weithin sichtbare gebrochene Säule prägt das Grab eines jungen Mannes, der im Krieg gestorben ist. Und die Skulptur von Thanatos, dem Totengott, entstammt aus der griechischen Mythologie.

Vor allem im historischen Teil des Friedhofs fallen überwiegend schlanke Grabsteine auf. Das ist kein Zufall. „Sie streben gen Himmel“, sagt Haas. Neuere Grabsteine sind oftmals deutlich schlichter gestaltet, christliche Symbole seltener. Doch mit steigenden Temperaturen schmücken Frühlingsblumen viele Gräber, ein Hinweis darauf, dass das Leben nach dem Winter wieder neu beginnt. 

Engel gelten nicht nur im Christentum als Mittler zwischen Himmel und Erde. Foto: Rosemarie Garbe

Beitrag von Rosemarie Garbe