Das sagen manche Pfarrer zu Andachten in der Sommerzeit, die ein gewisses Urlaubsgefühl vermitteln und leicht verdaulich sind. Ich kann versuchen, auch so eine Sommer-Sonne-Kaktus Andacht zu schreiben. Aber was, wenn trotz all des Sonnenscheins die Welt gerade nicht in den schönsten Farben leuchtet? Weil da so endlos viel Elend ist in den verschiedenen Ländern dieser Erde. Weil es auch im kleinsten Kreis manchmal so mühsam ist, friedlich miteinander zu leben. Und es fühlt sich an, wie ein Kaktus und der sticht, sticht, sticht.
Tatsächlich gibt es ein schönes Sprichwort für eine solche Lage. Dass nämlich eine schwierige Reise nur noch schwieriger wird, wenn man in Negativität versinkt. Dass dir vielleicht ab und an ein Kaktus gegeben wird, aber du dich ja nicht genau auf ihn drauf setzen musst. Sonst besteht die Gefahr, selbst zum Kaktus zu werden, der fortan alle an-stichelt, die in seine Nähe kommen.
Ich kann nicht ändern, dass die Welt voller Stacheln ist. Ich kann nicht ändern, dass Menschen sticheln. Ich kann nur schauen, wie ich damit umgehe. Mein Wort zum Sonntag - für alle, die gerade ein großer oder kleiner Kaktus sticht, sind daher diese Worte aus dem Römerbrief:„Seid fröhlich in Hoffnung. Im Leid haltet aus. Bleibt im Gebet. Wenn möglich, so viel an euch ist, lebt mit allen Menschen in Frieden. Schließlich: Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten."
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