Nur wenige Tage liegt meine Urlaubsreise zurück. Ich war in malerischen Bergwelten wandern, aber auch bei einem Konzert mit sechzigtausend Menschen auf dem Tempelhofes Feld in Berlin feiern. Kaum bin ich zurück aus dem Urlaub, bricht die Wirklichkeit wieder herein: Steigende Nebenkosten, Gas- und Strompreise, dazu die Inflation. Der Winter steht bevor und alle Zeichen stehen auf Krise. 40% der Deutschen haben keine Rücklagen gebildet, 25% können keine Zusatzkosten von tausend Euro stemmen. Viele Menschen beherzigen schon seit Jahren verschiedene Tipps, um Kosten zu reduzieren. Sie duschen kalt, essen nur noch alle paar Tage warm. Die Tafeln sind schon länger überlastet.
Ich wünschte mir, ich könnte die Augen davor verschließen - einfach die Koffer packen und wieder verreisen. Denn: Ich bin zwar nicht direkt betroffen, ich habe aber auch keine Lösung für diese Probleme. Ich stehe sprachlos davor und hoffe, dass politisch kluge Entscheidungen getroffen werden.
Bei Jesus klingt es einfach. Den Menschen, die ihm nachfolgen wollen, sagt er: „Geh, verkaufe alles, was du hast, und gib das Geld den Armen“ (Mk 10,21).
Die niedersächsischen Kirchen nehmen sich ein Vorbild daran und wollen nicht nur Energie sparen, sondern die Menschen im kommenden Winter so gut wie möglich unterstützen.
Und ich? Ich bete für die Politikerinnen und Politiker, die Entscheidungen treffen müssen; verzichte auf die nächste Reise und versuche dafür, andere Menschen so gut ich kann zu unterstützen.